Beschreibung
Totholz ist ein wichtiger Lebensraum für Insekten und Insektenlarven. Vor allem im Winter überleben hier viele Arten um im Frühling aus ihrer Winterstarre zu erwachen. Darüber hinaus bietet Totholz einen Lebensraum für Pilze und Bakterien, die das Holz zersetzen und für neuen Humus sorgen. Auch wenn Totholz in den letzten Jahrhunderten im Wirtschaftswald nicht gern gesehen wurde, ist seit einiger Zeit klar, dass ein gewisser Anteil an Totholz auch in einem Wirtschaftswald nicht fehlen darf, da das Ökosystem auf die Anwesenheit des Lebensraumes aus vielerlei Hinsicht angewiesen ist. Nicht zuletzt war und ist der Borkenkäfer ein starker Schädling des Wirtschaftswaldes. Aufgrund fehlender Feinde und der Monokulturen, entstand so viel Totholz, dass der Käfer sich Massenhaft vermehren konnte. Eine natürliche Regulierung war und ist nicht möglich, da der Lebensraum über Jahrzehnte zu wenig Vielfalt geboten hat.
Weitere Informationen gibt es hier: Totholz – Artenreicher Lebensraum (gartenfreunde.de)
Einsatz im Unterricht
Totholz ist ein idealer Ort um im Biologieunterricht nach heimischen Insekten zu suchen um diese durch Bestimmung und Recherche besser kennen zu lernen. Darüber hinaus kann man am Beispiel des Totholzes den Kohlenstoffkreislauf erarbeiten und auch die Wichtigkeit des Lebensraumes darstellen. Auch hier können aber auch andere Fächer ihre Themen ansiedeln. Beispielsweise produzieren Bakterien und Pilze bei der Zersetzung des Holzes Wärme, die auch für den Menschen nutzbar wäre. Somit könnten Chemie oder Physik mit Inhalten zu alternativer und erneuerbarer Energiegewinnung hier eine Station einlegen.
Spezielle Totholzkammern
Um einheitliche und mit Sensorik ausgestattet Totholz zu bekommen, kann man einfache Boxen herstellen, die mit Totholz gefüllt werden. Die Füllart richtet sich dabei nach den zu untersuchenden Lebensräumen (Holzstapel, loses Geäst, Baumstümpfe, usw.). Diese Boxen werden von allen Seiten verschlossen und es werden auf jeder Seite verschieden große Löcher eingebohrt, so dass. Insekten einen nahezu ungehinderten Zugang zum Totholz haben.
Sollte man für eine Fragestellung oder im Unterricht die Boxen zu Untersuchung verwenden, so kann man den Deckel von einer Seite der Kiste öffnen. Benutzt man diese geöffnete Box als Probe für einen Berlesetrichter, so sollten nach kurzer Bestrahlungszeit viele im Totholz vorhandene Insekten in das Becherglas fallen. Einer Analyse/Bestimmung stünde dann nichts mehr im Wege. Die Boxen sollten vorher aber für längere Zeit stehen gelassen werden. Ebenso benötigt man gleich mehrere davon. Darüber hinaus könnte man auch verschiedene Boxen an verschiedenen Standorten (trocken, nass, warm, ...) aufstellen um Vergleiche herstellen zu können.